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Herausforderungen beim ETF-Kauf

Viele Anleger denken, einen Indexfonds (ETF) zu kaufen, sei eine einfache Sache. Man wählt einen ETF, gibt dem Broker die Order – fertig. Doch die Realität ist weit komplexer. Allein in Deutschland sind annähernd 2.000 ETFs zum Vertrieb zugelassen. Das führt zu einem hohen Recherche- und Selektionsaufwand. Fehlt Dir der Marktüberblick, wirst Du nur suboptimale Renditen erzielen. Wir zeigen Dir, welche Herausforderungen Du beim ETF-Kauf meistern musst.

ETF kaufen: Welche Tür darf es sein?

 

Mit Indexfonds (ETFs) verhält es sich wie mit einem sehr großen Gebäude. Ein schier endloser Flur führt zu unzähligen Türen. An jedem Türschild stehen kryptisch anmutende Fachwörter und Abkürzungen. Doch welche Tür ist die richtige? Das Gleichnis passt auch aufd das immer größer werdende Universum der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Indexfonds. Annähernd 2.000 Produkte hält Dir der ETF-Markt inzwischen bereit. Wenn Du also beispielsweise nach einem ETF suchst, der schlichtweg den Deutschen Aktienindex (Dax) nachbilden soll, wirst Du ungeachtet dieser schon recht engen Vorab-Auswahl immer noch viele potenzielle Investment-Kandidaten finden. Kein Wunder: Es sind zahlreiche ETF-Emittenten, die um Deine Gunst buhlen.

 

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Den Schlüssel zur passenden Tür (um im Bilde zu bleiben) findest Du durch Wissenserwerb. Lass uns daher einmal vor dem ETF-Kauf auf die wichtigsten Merkmale und Eigenschaften von ETFs schauen.

Ausschüttenden oder thesaurierenden ETF kaufen?

 

Möchtest oder musst Du heute schon aus Deinen ETF-Kapitalanlagen leben oder erst in ferner Zukunft? Die Antwort auf diese Frage führt Dich entweder zu ausschüttenden ETFs oder einen thesaurierenden ETF. Das größte Vermögen baust Du mit thesaurierenden Indexfonds auf: Weil thesaurierende ETFs die Ausschüttungen der Unternehmen (im Allgemeinen: Dividenden) sofort wieder re-investieren, profitierst Du von einer Art „Zinseszins“-Effekt, der mit den Jahren und Jahrzehnten beachtliche Ausmaße annehmen kann. Es ist wie ein ins Rollen gekommener Schneeball und gewissermaßen das Anlage-„Geheimnis“ langfristig erfolgreicher Anleger. Oskar setzt vornehmlich auf thesaurierende ETFs. In der Rendeiteberechnung erfährst Du, in welche finanziellen Dimensionen Du mit einem ETF-Sparplan über die Zeit vorstoßen kannst.

Auf die ETF-Fondsgröße achten

 

Das Volumen der in einem ETF angelegten Kundengelder sagt nicht in jedem Fall, aber doch meist auch etwas über die Stetigkeit des Produktes aus. Ideal sind fest am Markt etablierte ETFs mit entsprechend großem Volumen. Bei ihnen ist zudem das Risiko einer Fondsschließung in aller Regel gering. Doch es gibt auch ETFs, die zwar sehr große Volumina aufweisen, dennoch aber keine sinnvolle Anlagestrategie abbilden. Ein Beispiel sind ältere Dividenden-ETFs, welche schlicht die Aktien mit der jeweils höchsten Dividendenrendite kaufen. Hohe Dividendenrenditen mögen manchen Anleger verlocken. Doch sie stellen kein Qualitätsmerkmal dar. Daher gilt auch bei ETFs: Unterscheide sorgfältig zwischen erfolgversprechenden Produkten von hoher Qualität und solider Substanz auf der einen Seite und nur schnell aufgelegten und ebenso rasch wieder beerdigten „Mode-Vehikeln“ auf der anderen Seite.

Vorteile und Nachteile physischer und synthetischer Replikation

 

Auch mit Fachwörtern wie physisch oder synthetisch replizierend muss man sich als ETF-Sparer befassen. Ein physisch replizierender ETF hält alle dem Index zugrundeliegenden Aktien im Bestand. Beim Dax wären dies etwa von adidas bis zalando die 40 größten deutschen Unternehmen in ihrer jeweiligen Gewichtung. Ein synthetischer ETF hingegen verlässt sich auf Vereinbarungen einer Gegenpartei aus dem Bereich der Finanzdienstleister. Diese schließt mit ihm komplizierte Finanzgeschäfte ab, welche die genaue Abbildung des zugrundeliegenden Index‘ garantieren sollen. Beide Methoden haben ihre Vorteile und Nachteile und sind nicht per se positiv oder negativ. Große Indizes wie der 50 Euro-Aktien zählende EuroStoxx 50 oder der 500 Werte umfassende S&P 500 für die USA können und werden in aller Regel physisch nachgebildet. Exotischere Indizes, etwa aus Ländern wie Taiwan oder China, oder ETFs auf eng umgrenzte Anlage-Themen, erfordern bisweilen einen Finanzdienstleister als Gegenpartei, der für die entsprechende Abbildung des Index einsteht. Spezial-ETFs gibt es daher meist nur als synthetische Lösung. In diesem Fall solltest Du die Gegenpartei und deren Bonität kennen. Oskar nimmt Dir als digitaler Vermögensverwalter solche und weitere für Privatanleger schwer zu beantwortende Fragen nicht nur ab. Oskar tauscht ETFs sogar steuersparend aus, sobald bessere Produkte am Markt verfügbar werden.

Euro versus Dollar: Beinhalten ETFs Währungsrisiken?

 

Nicht immer lautet der von Dir gewählte ETF auf Euro. Hier gilt es genau hinzuschauen. Kaufst Du beispielsweise einen ETF auf den zuvor schon genannten US-Aktienindex S&P 500, so wirst Du unabhängig von der Währungsangabe zu 100% in US-Aktien investieren. Bist Du dadurch einem erhöhten Risiko ausgesetzt, wenn der US-Dollar zum Euro nachgibt? Auch hier bedarf es eines genauen Blickes unter die Motorhaube: Wie viele Unternehmen erwirtschaften ihre Gewinne ausschließlich in den USA? Wie hoch ist der Anteil derer, die ihren größten Gewinnanteil außerhalb des US-Heimatmarktes erwirtschaften? Beispiel: Ein Restaurantbetreiber wie Darden Restaurants, dessen Kosten und Gewinne vornehmlich in den USA anfallen, verfügt über ein anderes Risikoprofil auf der Währungsseite als etwa der weltweit führende Sportartikelanbieter Nike, der über die USA hinaus auch international gut im Geschäft ist. Oskar streut Dein Kapital daher generell breit. Zum Einsatz kommen zehn intelligent kombinierte ETFs.

Was beinhaltet die Kennziffer TER?

 

Viele Anleger schauen bei der ETF-Auswahl auf die populäre Kennzahl Total-Expense-Ratio (TER). Das TER findet sich im Faktenblatt des Indexfonds. Es weist per Definition die jährlichen Verwaltungskosten in Prozent aus. Auch hier gilt: Eine Kennziffer allein gibt noch keine hinreichende Entscheidungsbasis. So kannst Du zwar einen ETF mit günstigen Kosten kaufen, aber dennoch zu viel bezahlen. Bisweilen kannst Du, wenn es ungünstig läuft, Dir mit dem Kauf eine halbe Jahresrendite entgehen lassen. Der günstigste ETF nützt Dir nämlich wenig, wenn er durch hohe Börsenprovisionen und obendrauf noch eine hohe Spanne zwischen dem An- und dem Verkaufskurs („Spread“) konterkariert wird. Besonders zu ungünstigen Zeiten, etwa kurz nach Markteröffnung oder wenn der Referenzmarkt noch geschlossen hat, kann der Spread unschöne Spitzen aufweisen. Beim digitalen Vermögensverwalter zählt die professionelle Anwendung von ETFs hingegen zum Tagesgeschäft, wozu übrigens auch das regelmäßige, steueroptimierte Austarieren der Gewichtungen gehört. „Rebalancing“ heißt es im Fachjargon und sorgt dafür, dass das Anlage-Risiko mit den Jahren nicht aus dem Ruder läuft.

ETFs als Einmalanlage oder via Sparplan kaufen?

 

Einmalanlage oder ETF-Sparplan? Es ist eine der wichtigsten Fragen überhaupt. Stehst Du noch am Beginn des Vermögensaufbaus, fällt die Antwort eindeutig aus: Um Kapital zu bilden, etwa als spätere Ergänzung zur Rente, ist der Sparplan das Mittel der Wahl. Der Vorteil: Sparpläne passen sich elegant Deinen individuellen Möglichkeiten an. So kannst Du mit den ersten Gehältern als Arbeitnehmer Deine Sparrate erhöhen oder sie bei beruflichen Veränderungen reduzieren oder pausieren. Bei Oskar hast Du die alleinige Entscheidungs-Hoheit darüber, wie viel Dir Deine Langfrist-Ziele, etwa ein früherer Renteneintritt oder die finanzielle Unabhängigkeit, wert sind. Stetiges Sparen ist in jedem Fall sinnvoll: Hohe Sparrate und minimalistische Lebensweise können bereits manch‘ 40- oder 50-Jährigen den Weg zur finanziellen Freiheit ebnen.

Fazit: ETF-Kauf und Depot-Verwaltung erfordern Fachkenntnisse

 

Fassen wir zusammen: Indexfonds sind die idealen Instrumente, mit denen Du ein weltweit diversifiziertes Anlage-Portfolio aufbauen kannst. Die erworbenen ETFs aber richtig anzuwenden und effizient zu verwalten, erfordert Sachkenntnis und Fachexpertise, die Privatanleger schon allein vom Zeitaufwand naturgemäß nur bedingt aufbringen können.

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Disclaimer

Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden. Der Wert Deiner Kapitalanlage kann fallen oder steigen. Es kann zu Verlusten des eingesetzten Kapitals kommen. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Bitte beachte unsere Risikohinweise.

Bildquelle: Shutterstock