Eine der lukrativsten Geldanlagen wird von vielen verschmäht. Obwohl man vom Arbeitgeber jeden Monat Geld geschenkt bekommt, lässt sich dieses nicht klug investieren. Das ändert sich jetzt – so dass sich Sparer eine wesentlich höhere Rendite sichern können.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Welt.de
In der Theorie waren Vermögenswirksame Leistungen schon immer eine besonders smarte Geldanlage. Schließlich schenkt der Arbeitgeber seinen Angestellten Monat für Monat Geld. Was kann es denn Besseres geben? Man bekommt einen niedrigen zweistelligen Betrag überwiesen, und das Vermögen wächst im Laufe der Jahre stetig an. Vermögenswirksame Leistungen – kurz VL genannt – sind damit praktisch ein kleiner Baustein für die private Altersvorsorge.
In der Praxis funktioniert die VL-Idee hingegen weit weniger smart. Da haben starre Anlagebedingungen, ein bürokratischer Aufwand, hohe Gebühren und eine intransparente Produktauswahl dazu geführt, dass jeder zweite Deutsche das smarte Geschenk seines Arbeitgebers ausschlägt.
VL gilt als angestaubt und nicht mehr zeitgemäß. Sinnbild dafür ist, dass die gesamte Anlagerevolution mit kostengünstigen Indexfonds an den VL-Produkten fast vollständig vorbeigegangen ist. Bis heute existieren lediglich zwei Anbieter, die Sparern ETF-Lösungen anbieten. Allerdings werden auch hier happige Gebühren fällig.
Suche nach passendem Produkt entfällt
Doch auch das Relikt VL erfährt nun eine Art Disruption. Ein Unternehmen aus der aufstrebenden Fintech-Branche versucht den Markt für Vermögenswirksame Leistungen aufzumischen. Das Geschenk vom Chef soll flexibel, günstig und unkompliziert werden und damit den bürokratischen Makel beseitigen.
Der digitale Vermögensverwalter OSKAR bietet ab jetzt Vermögenswirksame Leistungen mit Indexfonds an. Verbraucher können ihr Geld vom Chef in einen Sparplan packen, der die Mittel automatisch in sechs Indexfonds packt, die weltweit anlegen. Anders als bei der Konkurrenz fallen keine fixen Gebühren an. Ein Prozent der Anlagesumme wird für die Dienstleistung berechnet. Hinzu kommen noch die Gebühren für die Indexfonds, die im Durchschnitt bei 0,14 Prozent liegen.
Um loszulegen, müssen Sparer lediglich bei OSKAR ein VL-Konto eröffnen und ihrem Arbeitgeber die Kontonummer mitteilen, auf die das Geld überwiesen werden soll. Da OSKAR das Ersparte automatisch auf die Indexfonds aufteilt, entfällt die oft lästige Suche nach dem passenden Produkt. Sparer werden mit den ETFs einfach an der sogenannten Welt AG beteiligt. Hinter OSKAR stehen die Gründer von FINANZEN.NET, an dem die Axel Springer SE, zu der auch WELT gehört, die Mehrheit hält. Der Newcomer bietet auch eine ganz neue Flexibilität. Die meisten VL-Konten sind so gestrickt, dass Anleger das Geld sieben Jahre fest anlegen müssen.
Dieses Kriterium ist wichtig für jene Sparer, die vom Staat eine Arbeitnehmersparzulage bekommen wollen. Berechtigt sind jedoch nur die Verbraucher, die weniger als 20.000 Euro im Jahr verdienen. Auf solche förderfähigen Verträge hat OSKAR das neue VL-Konto nicht ausgelegt. Damit entfällt auch die Siebenjahresfrist.
Sofern der Arbeitgeber nicht explizit mit seinen Angestellten vereinbart hat, dass das Geld fest für sieben Jahre angelegt werden muss, können die Sparer damit auch früher über das Geld verfügen. Vom Gesetz her ist diese Frist nur für staatlich förderbare Verträge vorgeschrieben, aber nicht für das Gros der restlichen Verträge.
Die müssen nach den Bestimmungen des Vermögensbildungsgesetzes lediglich ein separates VL-Konto anbieten. Und das lässt sich bei OSKAR innerhalb von 20 Minuten mit einer einfachen Videoidentifizierung per Handy einrichten.
Langfristig sind fabelhafte Erträge möglich
Der Markteintritt von OSKAR dürfte weitere Konkurrenten auf den Plan rufen, die bereits eine digitale Sparplanplattform betreiben. Auf diese Art und Weise lassen sich VL-Produkte mit ETFs überhaupt kostendeckend anbieten. VL-Produkte sind für die Finanzdienstleister nicht nur ein geeignetes Einsteigerprodukt. Wenn erst mal größere Summen zusammengekommen sind, lässt sich damit dann auch Geld verdienen.
Welche Summen selbst bei den eigentlich recht niedrigen VL-Beträgen langfristig zusammenkommen, zeigt eine Beispielrechnung. Wer vor 20 Jahren sein Geld zu OSKAR-Konditionen in den besagten Welt-AG-Mix investiert hätte, käme bei einem monatlichen Einsatz von 40 Euro – den er ja vom Chef geschenkt bekommt – nach 20 Jahren auf immerhin knapp 23.000 Euro.
Noch viel mehr erhalten diejenigen, die die VL-Idee am besten schon mit dem Start ins Berufsleben verinnerlichen. Sie profitieren nämlich extrem vom Zinseszinseffekt, der sich so richtig zwischen dem 30. und 40. Jahr der Einzahlung entfaltet. Das führt sogar so weit, dass ein Investment in die Welt-AG nach 50 Jahren aus Einzahlungen von 24.000 Euro einen Betrag von 425.000 Euro gebracht hätte. Diesen fabelhaften Ertrag hätten zumindest jene Sparer gemacht, die 1970 mit dem modernen VL gestartet wären.
Einen Modernisierungsschub der VL-Idee hat Deutschland dringend nötig. Denn noch immer sparen die meisten Bundesbürger falsch. Und selbst das geschenkte Geld vom Chef hat daran nichts geändert. Ob das angestaubte Produkt tatsächlich eine Disruption erfährt, hängt davon ab, ob sich viele Sparer jetzt locken lassen. Bei den Onlinebrokern haben die Fintech-Newcomer bereits für ein Umdenken gesorgt. Und auch Sparpläne erfreuen sich gerade unter jungen Bundesbürgern großer Beliebtheit.
Experten sprechen bereits von der Generation „Sparplan“, die mit dem Smartphone ihre Finanzen managt. Für sie ist der Weg in die neue VL-Welt deshalb nicht mehr weit. Vorausgesetzt, ihr Arbeitgeber ist einigermaßen spendabel.
Mehr zu OSKAR VL findest Du hier: Vermögenswirksame Leistungen mit ETFs
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